Haha! Das war sicher die beste olympische Distanz meiner acht Jahre als Triathlet! 2:27:48 Stunden – absoluter Wahnsinn!
Aber kein Wunder, die Rahmenbedingungen beim 13. Rodgau Triathlon waren für mich nahezu optimal:
- 12 Grad Lufttemperatur beim Einchecken, hat sich dann bis zu meinem Start um 09:50 Uhr gefühlt auf 15/16 Grad erhöht
- 17/18 Grad Wassertemperatur hatte der Badesee. Trotz Neo leichtes Frösteln beim Einschwimmen, aber nach dem Startschuss optimal, weil kaan dicke Kopp
- Ein Paar Wolken am Himmel, aber keine Gefahr für Regen auf der Radstrecke. Leichter Wind, – einige meinten hinterher zuviel – was aber auf einer Rundstrecke grad mal egal ist
- Eine 10 km Wendepunktstrecke beim Laufen, schön flach, Verpflegung alle 2 km, Schilder nach jedem gelaufenen Kilometer
Alles tolle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wettkampf!
Das Schwimmen war wie immer: Eine Menge Gedränge im Trichter auf dem Weg zur ersten Boje, aber zum Glück keine Prügel abbekommen, und natürlich auch keine ausgeteilt. Am Ende des Schwimmens kam ich immer weiter von der Ideallinie ab, was sich diesmal durch dauerndes Greifen in den Sand des Badestrandes bemerkbar machte. Ich bin aber dennoch weiter geschwommen, bis ich etwa 20 m vor dem Ausstieg ankam. Diese legte ich dann wie die anderen wasserspringend zurück. Die Zeit von 28:46 Minuten ist für mich Bombe!
Danach ging’s de Buckel nuff, ein heftiger Anstieg, der einem beim Laufen die Luft nahm. Der Weg in die Wechselzone war relativ weit, aber kein Problem, weil der Veranstalter diesen komplett mit Filz abgedeckt hatte – sehr fußschonend!
Die Radschuhe hatte ich diesmal nicht am Rad, weil der Weg zum Radaufstieg nur etwa 70 Meter betrug, noch dazu konnte ich die Hälfte auf der Wiese laufen. Dadurch hat der Wechsel zwar etwas länger gedauert, aber das war es mir Wert.
Das Radfahren ist ja meine stärkste Disziplin. Das zeigte sich diesmal schon kurz nach dem Start. Ich konnte meinen Puls sehr schnell regulieren und schon zu Beginn einen dicken Gang fahren. Das brachte mich schon auf der ersten Runde an vielen Radlern vorbei – ein tolles Gefühl die Kraft in den Beinen zu spüren.
Das Durchschnittstempo kletterte in der zweiten Runde auf 35,9 km/h, was deutlich über meinem Ziel von 33 km/h lag. Aber ich habe mit den Jahren ausreichend Erfahrung gesammelt und kann meinen Körper mittlerweile gut einschätzen. Warum also den Druck rausnehmen? Die Hälfte der 40 km war geschafft, ich brauchte nur gelegentlich etwas Wasser aus der Lenkerflasche oder einen Schluck Malto-Fruchtzucker-Salz-Mix aus der Radflasche. Riegel oder Gels sparte ich mir absichtlich, irgendwie glaube ich, dass diese meinen Magen im Wettkampf eher überfordern.
Die dritte Radrunde war dann Routine: Man kennt mittlerweile die Ecken, die Zahl der Mitstreiter vor einem hatte sich drastisch reduziert. Das einzige zu bemängelnde wäre gewesen, dass sich auf der Verbindungsstrasse kurz vor dem zweiten Wechsel zeitweise die Autos stauten, was dazu führte, dass man auf dem Radstreifen schneller war. Dies machte das Überholen schwieriger, aber zum Glück nicht unmöglich. So ging nach 1:06:59 Stunden eine wirklich sehr zufriedenstellende Radrunde mit einem Schnitt 35,7 km/h zu Ende.
Der Wechsel zum Lauf war problemlos, die Radschuhe blieben in der Pedale. Den Helm an den Lenker, die Socken an die Füß, die Schuhe zugebunden, die Startnummer nach vorn. Und los!
Und das war das Beste am heutigen Wettkampf: Ich konnte wieder schon zu Beginn des Laufens meinen Puls und die Atmung regulieren. Das Heben der Knie und das Anfersen waren fast zu leicht. Das brachte mir viele große Schritte nach hinten raus. Ich dachte mir mehrmals „das kann nicht sein, da kommt sicher bald ein Einbruch„. Aber so spulten sich die Kilometer herunter.
An den Verpflegungsstellen nahm ich ausschließlich Wasser zu mir. An der letzen rief mir eine nette Helferin noch „nur noch anderthalb Kilometer!“ zu. Das war die Ansage, die ich brauchte, um das Tempo nochmal anzuziehen. Aber es tat schon weh, vor allem, wenn man das Ziel nicht sehen konnte. Aber egal, irgendwann musste es ja kommen.
Tja, und dann war es soweit: Nach 47:21 Minuten bin ich über die Zielmatte gelaufen. Dazu muss man wissen: Ich bin noch nie die 10 km bei einer olympischen Distanz unter 50 Minuten gelaufen! Was für ein Gefühl, endlich scheint der Knoten geplatzt zu sein.
Da hat sich das Lauftraining während des Nordsee-Urlaubs wirklich gelohnt: 3 Tage je einmal 10 km, einmal 20 km und die Krönung ein 30 km Lauf (3 Runden á 10 km), bei heftigem Gegenwind auf den ersten vier Kilometern jeder Runde.
Ja, ich weiß, tl;dr, aber manchmal muss die Euphorie einfach mal raus 😉
Zum Abschluss die nackten Zahlen:
74 FRIES Jörg 730 16 TM45M 02:27:48.36 00:28:46.11 188 00:03:24.55 82 01:06:59.92 48 00:01:16.55 78 00:47:21.23 87
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