Der Wetterbericht für den heutigen Samstag war zwar nicht Kaiserwetter, aber ich bin ja schon zufrieden, wenn es nicht dauerhaft regnen soll – eben so wie am vergangenen Wochenende, auf meiner beliebten Brunn-Runde, als es von Rohrbrunn bis nach Hause wie aus Kannen goß und sich beim Ausziehen der Klamotten Pfützen auf den Fliesen bildeten.

Es sollte also ab der Mittagszeit aufklaren. Also warum nicht eine längere Ausfahrt wagen? Wie meistens beginnt auch diese Ausfahrt mit der Auffahrt nach Volkersbrunn, meiner Tür zum Spessart. Dann durch Heimbuchenthal und Mespelbrunn zur A3 Anschlussstelle Weibersbrunn. Danach aber nicht rechts ab zurück nach Rohrbrunn sondern links in Richtung Hafenlohrtal.

Das Hafenlohrtal ist meiner Meinung nach die schönste und Kfz-ärmste Strecke im Spessart, knapp 20 Kilometer flach wie Harry – nein, in Richtung Hafenlohr geht es schneller und kraftsparender. Also Kopf runter und mit 35 Sachen durch Ansiedlungen mit so schönen Namen wie Torhaus Aurora und Einsiedel. Die Stadt Hafenlohr, wenn auch gar nicht weit entfernt von Lohr am Main, ist nicht der Hafen von Lohr. Vielmehr gibt der gleichnamige Bach der Stadt ihren Namen.

In Hafenlohr beginnt nun angenehmerweise ein Radweg, welcher wirklich sehr gut ausgeschildert ist. Dieser führt zunächst über eine recht neue Brücke auf die andere Mainseite nach Marktheidenfeld. Entlang des Mains geht es nun auf dem Mainradweg nur wenige Meter vom Ufer entfernt der Flußbiegung folgend nach Lengfurt. Aufgrund des nur wenige Tage zurückliegenden Hochwassers war der Radweg leider an einigen Stellen stark verschlammt und es lagen Stöcke und Gras herum. Aber wenn man die Durchfahrt verboten Schilder ignoriert, muss man eben wissen, worauf man sich einlässt.

Der Weg nach Wertheim führt nun – weiter auf dem gerade in den Orten sehr gut ausgeschilderten Mainradweg – über Bettingen, Urphar und Eichel. Auch durch Wertheim braucht man den Radweg nicht verlassen. Bestenheit und Mondfeld passiert man schnell. Schon in Mondfeld kann man den Radweg verlassen. Die Ortsdurchfahrt ist schnell erledigt. Der Straße folgend kommt man nach etwa 10 Kilometer wieder an den Beginn des Radwegs nach Freudenberg. Relativ flach und schnell kommt man dann vorwärts. In Freudenberg lohnt es sich übrigens nicht, den Radweg am Main über den Parkplatz zu nutzen. Dieser ist viel befahren, außerdem gilt dort Tempo 20, was auch eingehalten wird.

Am Ortsausgang von Freudenberg fährt man scharf rechts und kommt so wieder auf den Radweg entlang des Mains. Mit hohem Tempo auf einem dann sehr breiten Radweg fliegt man förmlich durch Eichenbühl. Endpunkt des Radwegs ist das Hallenbad von Miltenberg . Daran vorbei fährt man Richtung Mainbrücke, nutzt diese zur Überquerung des Mains nach Miltenberg Nord und fährt weiter Richtung Großheubach.

Die Weiterfahrt Richtung Norden kann linksmainig über Kleinheubach, Laudenbach und Trennfurt erfolgen. Oder man bleibt auf dieser Mainseite und passiert Röllfeld. Ich bin dann über die Mainbrücke nach Wörth gefahren, um – auch wegen der einrechenden Dunkelheit und der fehlenden Beleuchtung – dann dem Radweg über Obernburg und Großwallstadt zu folgen und endlich nach Hause zu kommen.

Nach fast 5 Stunden und knapp 140 Kilometern hatte ich nämlich gehörig die Schnauze voll vom Rennradfahren. Aber so wie mein Rad versaut ist, folgt leider noch die letzte Etappe: Das Rad vom Dreck befreien.