Bald ist es soweit! Nur noch wenige Tage bis zu dem Tag, auf den ich seit dem 4.7.2016 hin trainiere. So viele Gedanken, Gespräche, Zweifel, Aufmunterungen, Geduldsproben – vor allem für meine Familie. Alles zusammen genommen ein unglaublich gutes Gefühl, es bald geschafft zu haben!

Das Ziel ist immer noch das Ziel, daran hat sich nichts geändert. Mein körperlicher Zustand ist weit besser als 2015, mein durchschnittlicher Puls liegt mittlerweile bei 133/137 beim Radfahren/Laufen mit 28kmh/5:50minkm. Ich habe keine Beschwerden, der Halswirbel ist ruhig, die Sehnen und Gelenke entzündungsfrei. Sofern ich nicht vom Rad falle, habe ich keinen Zweifel, das Ding dieses Mal ins Ziel zu bringen … die Medaille wartet schon.

Aber das allerschönste ist die Tatsache, dass so viele liebe Menschen angekündigt haben, an die Strecke zu kommen, um mich zu unterstützen. Ich will gar nicht anfangen, einzelne zu nennen, ich würde sicher einige vergessen! Nur eine muss sein: Esther wird als Finish-Line-Catcher hinter der Ziellinie auf mich warten. Wenn ich rein komme, hat sie sicher schon hundert Athleten in den Finisherbereich begleitet –  toll, dass Du das machst! #binmächtigstolz

Oh je, da fang ich ja jetzt schon an zu heulen, wie soll das erst im Ziel aussehen …

Schade ist nur, dass ich während des Wettkampfs so mit mir selbst beschäftigt sein werde, dass ich mich um Euch erst im Zielkanal gebührend kümmern kann. Verzeiht mir daher bitte schon im Voraus, sollte ich beim Laufen nur wenig Reaktion zeigen.

Das sollte Euch aber nicht davon abhalten, mir mit allen Euch zur Verfügung stehenden Mitteln zu zeigen, dass Ihr da seid! Wedelt mit den Händen, brüllt mir etwas zu, auch, wenn ich noch 100 Meter entfernt bin. Gebt mir ein Etappenziel, auf das ich zulaufen kann. Haltet die Hand zum Abklatschen raus. Und wenn Euch nach vielen Stunden mal nichts mehr einfällt, dann klatscht mit den Händen im Rhythmus meiner Schritte – das ist dann für mich wie tanzen.

Apropos brüllen: Erzählt mir bitte immer nur davon, was ich schon alles geschafft habe. Also statt „Nur noch 15 Kilometer“ lieber „Du bist schon 211 Kilometer unterwegs!“ oder „Die Hälfte des Laufens hast Du schon geschafft„.

Falls Ihr noch nicht wisst, wo Ihr auf der Rad- bzw Laufstrecke Euer Lager aufschlagen sollt: Die Knackpunkte auf der Radstrecke sind die Abschnitte zwischen Nieder-Wöllstadt und Petterweil, der Bad Vilbeler Heilsberg (Heartbreak Hill) am Kreisel und natürlich am Main der Abzweig nach links, um auf die zweite Runde zu fahren. Dieser ist mental die Härte, 96 Kilometer gefahren, aber nochmal 84 km. Wenn Ihr Euch entscheidet dort hin zu kommen, dann steht nicht direkt an der Ecke in der Menge der Leute, sondern lauft die Straße entlang der Strecke hoch. Dort kann ich etwas langsamer machen und Euch besser sehen.

Auf der Laufstrecke gibt es drei knackige Abschnitte, allesamt auf der Sachsenhäuser Seite: Der erste ist die Strecke nach der Untermainbrücke zum Wendepunkt an der Uniklinik und unten am Main wieder zurück zur Brücke. Dieser macht mich im Training schon fertig … Da gibt’s eine Treppe, ich käme also zweimal pro Runde an Euch vorbei. Der zweite ist der Abschnitt nach der grünen Brücke, also der Weg zum Ruderdorf, um das Rundenbändchen abzuholen. Nach der Brücke macht die Strecke einen Knick, von dort kommt man gut zur dritten Herausforderung: Es ist der geschotterte Abschnitt zwischen dem kurzen Anstieg an der Eisenbahnbrücke bis zur grünen Brücke zurück. Wenn ich diesen geschafft habe, habe ich diese Runde geschafft, das weiß mein Kopf!

Ich freu mich wie Bolle auf diesen Tag, irgendwann zwischen zwanzig und zweiundzwanzig Uhr werde ich im Ziel sein, dann feiern wir mit Leidenschaft – so jung kommen wir nicht mehr zusammn. Also dann, keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!

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PS. Hier noch als Anhaltspunkt meine geplanten Durchgangszeiten auf dem Rad:

IMFfm-Radzeiten