Triathlon-Coaching
Kilian, das war ’ne reife Leistung!
Und damit meine ich nicht die klar unterbotene 6-Stunden-Marke für eine volle Mitteldistanz. An seinem Wettkampftag kamen noch der stetige Wind, häufige Windböen gerade auf der Bauernautobahn und natürlich das herrliche Wetter und damit die Sonne, welche vom Himmel brannte, dazu. Und nicht zu vergessen: Es gibt im Jahr 2020, bedingt durch Covid-19, keine Triathlon-Wettkämpfe. Es blieb Kilian also nichts anderes übrig, als seinen eigenen, ganz persönlichen Triathlon als Ziel seines Trainings zu veranstalten. Das er dafür ganz alleine unterwegs war, versteht sich von selbst.
Ich zolle Kilian den hohen Respekt, weil er sich trotz aller Widrigkeiten durchgebissen hat: Die Schwimmbäder waren geschlossen, ebenso die Fitnessstudios. Es blieb also viele Wochen lang im Frühjahr nur Radtraining auf der Rolle, alleine Radfahren und Laufen und Stabi-Training.
Aber gerade dieses Training auf der Rolle und das Laufen gegen den inneren Schweinehund, war und ist der Grund für seinen Erfolg.
Dazu gehörten 30-30-Intervalle, VO2max-Einheiten und Übungen zum runden Tritt. Diese haben mitgeholfen, sein auf ihn hervorragend angepasstes Canyon-TT so kraftvoll auf 90 Kilometern (9 Runden!) in der Aeroposition über den Asphalt zu drücken.
Übrigens: Für das Foto bin ich die letzten zwei Runden hinter ihm gefahren und hatte Probleme, das Tempo zu halten – trotz Windschatten. Da war kein Wiegen der Hüfte oder der Schultern, nur stetiges Drücken und Ziehen der Beine – klasse!
Beim Wechsel zum Laufen war er genau im Zeitplan. Aber gerade der zusätzliche Kraftaufwand auf dem Rad machte das Anlaufen nicht einfacher. Acht Runden á 2,5km standen auf dem Programm.
Viele Einheiten im Grundlagenbereich, extensive und intensive Intervalle, progressive Läufe und Temposteigerungen standen auf seinem Programm. Beim Wechsel machte sich auch das häufige Koppeln der Einheiten positiv bemerkbar: An jede Radeinheit wird ein Laufen angehängt – mal länger, mal kürzer. Auch erst eine längere Laufbelastung, dann erst eine Radausfahrt oder eine Einheit auf der Rolle sind hilfreich. Und dann klappt’s auch mit dem Zieleinlauf!
So sieht ein Sieger aus!
Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf – das stimmt gerade im Triathlon. In welcher Disziplin liegen seine Stärken, was war gut, was kann verbessert werden, an welchen Stellschrauben können wir noch drehen?
Da ist vor allem das Schwimmen. Die Ausdauer ist da, an der Wasserlage und einem effektiven Krafteinsatz werden wir arbeiten. Diese Schwimmtechnik trainieren wir im Becken, sobald dies wieder möglich ist.
Rad ist kritiklos, mit der Position auf dem Rad geht noch (viel) mehr. Als effektivste Maßnahme sehe ich hier die Ernährung nach hinten raus, um gut genährt das abschließende Laufen zu starten.
Denn auch da ist die Ernährung, gerade durch die dauernde Erschütterung des Magens beim Laufen, das A und O des Erfolgs (ich spreche da aus eigener Erfahrung). Kommt Dir da das Gel nach 12km zu den Ohren raus, wird der Rest zur Qual.
Let’s go long, ich freu‘ mich drauf!
Und falls Du jetzt beim Lesen Lust bekommen hast, auch einmal mit mir für einen Triathlon zu trainieren, dann sprich mich an – es muss ja nicht gleich eine Mitteldistanz sein 🙂
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